Die Geschichte Benthes
Schon vor Jahrtausenden war die Lage am Süd-Ost Hang des Benther Berges ein bevorzugter Siedlungsstandort. Mit ziemlicher Sicherheit hat es in Benthe eine jungsteinzeitliche Siedlung (ca. 4.500-1.700 v. Chr.) gegeben. Im Herbst 2004 haben Archäologen am nordöstlichen Rand des Benther Berges eine ungefähr 2.000 Jahre alte germanische Siedlung entdeckt. Eine Tafel gibt Auskunft über die Zeugnisse der Vergangenheit.
Mammutknochen, Steinbeile und Hügelgräber
Bis weit in die Steinzeit zurück gibt es aus unserem Raum Zeugnisse von Menschen. Nur wenige Orte weit und breit können eine derartige Vielzahle verschiedener Kulturnachweise aus der Vorzeit nachweisen wie Benthe.”
In die der Steinzeit folgende „Epoche, die ältere Bronzezeit, dürfte aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes das Hügelgräberfeld auf dem Benther Berge einzuordnen sein.
„Benthe” bedeutet „Siedlung bei einer Gerichtsstätte”
Benthe, im alten Marstemgau gelegen und zum Go Gehrden gehörend, ist ein Gerichtsort der Go-Verfassung wie Goltern gewesen. Der urkundlich zuerst auftauchende Name „Bennethe” wird gedeutet nach the = Thie, Versammlungs- oder Gerichtsplatz und benne = bau, Bann, Buße, also Siedlung bei einem Platz, wo Bußen auferlegt wurden, kurz: „Siedlung bei einer Gerichtsstätte”. Dadurch fällt dem Ortsnamen größere Bedeutung zu.
Die Gerichtsstätte bei Benthe ist noch 1359 bezeugt. Sie gibt der Sage von den Sieben Trappen den geschichtlichen Hintergrund.
Erste schrifltiche Zeugnisse von Benthe
Urkundlich ist Benthe erst kurz nach Heinrich des Löwen Sturz ins Blickfeld der Geschichte getreten (1183). Das aus der Go-Gerichtsverfassung begründete Dorfgericht in Benthe hat schon seit 1420 den Welfen-Herzögen gehört, mit Ausnahme allerdings der drei Meierhöfe, die den Wunstorfer Grafen gehörten. Diese kamen erst über Umwege in welfische Oberhoheit.
Der Herzog verlehnte die zahlreichen Dorfgerichte im Go Gehrden nicht einzeln, sondern ließ sie durch einen Beamten, den Richter Heneke Grymeselle verwalten, der in Benthe über 40 Jahre im Namen der Herzöge die Gerichtsbarkeit ausübte.
Nicht der Ort hieß nach einem Adelsgeschlecht, sondern besagte Familie nahm den Namen des Ortes an.
Das nach dem Orte sich nennende Adelsgeschlecht von Benthe unterstreicht das höhere Alter des Dorfes, als es Urkunden bezeugen, denn die Familiennamen wurden Anfang des 12. Jahrhunderts angenommen. Es lässt sich auch annehmen, dass es hier den Haupthof besaß, den es aber früh verloren haben muß. Wahrscheinlich wurde er der Kirche verschrieben, und sein Land ist in den drei Meierhöfen wiederzuerkennen, das von der Wunstorfer Äbtissin vermeiert worden ist.
In Devese gehörte 1585 der damals von Hans Nische bewirtschaftete Hof den von Benthe, die den Hofzins einzogen. Es mag sich um den Letzten des Geschlechts gehandelt haben, dessen Grabstein am Turm der Kreuzkirche für Burghardt von Benthe und seine beiden Frauen Elisabeth und Ilse Herbst geschaffen ist, der 1585 geboren, 1642 gestorben ist, da wir keine weitere Kunde von diesem Geschlecht haben, das uns im Familienwappen das Einhorn bestätigte.
Die Bevölkerung Benthes um 1585
In der Calenberger Musterungsrolle für 1585 finden wir außer sechs Meierleuten auch drei Halbspänner, 19 Kötner und zwölf Häuslinge, Lahme, Witwen und den Kuhhirten, auch den Diener der von Lenthe und Hans Beerborn, der auf dem Kriegszuge war, insgesamt 41 Namen. Von diesen ist nur die Blutlinie des Meiers Cord Schmedes bis heute fortgesetzt.
… und am Ende des 20. Jahrhunderts
Die Großstadtnähe hat es bewirken können, dass heute [1985], nur noch sieben bäuerliche Betriebe bestehen, davon zwei mit mehr als 100 Morgen Besitz. Im übrigen sind die Besitzer der kleinen Höfestellen vielfach zu den Gewerbetreibenden übergegangen, von denen es 39 in der Gemeinde gibt, die gegenwärtig 1812 Einwohner gegenüber 925 im Jahre 1939 zählt.
Was das Benther Wappen symbolisiert
Die „Sieben Trappen” und die bereits im Ortsnamen bezeugte frühe Gerichtsstätte, aber auch das erloschene Adelsgeschlecht, das sich nach dem Ort nannte, boten die Grundlage für den Wappenentwurf. Das Wappen, in den jetzigen Landesfarben ausgeführt, ehrt im oberen Teil das erloschene Adelsgeschlecht und symbolisiert unten die Gerichtsstätte mit der Sage von den „Sieben Trappen”.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Benthe#Wappen
Das Bergwerksunglück
Am 24. Juli 1975 war auch Benthe vom Ronnenberger Bergwerksunglück betroffen. Der „Schacht Albert” füllte sich mit Wasser und Teile von Ronnenberg, Empelde und Benthe drohten im Erdboden zu versinken.
Benthe wird Stadtteil Ronnenbergs
Am 12. Dezember 1975 verlieh der Niedersächsische Innenminister dieser „Großgemeinde Ronnenberg” die Bezeichnung „Stadt”. Seit dieser Zeit ist Benthe ein Stadtteil Ronnenbergs.
Die Benther Bevölkerung heute
Zum jetzigen Zeitpunkt hat Benthe genau 1.843 Einwohner, die in etwa 1105 Haushalten leben.
(Stand: August 2024)
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