Die Ronnenberger Gastronomin Melanie Schulze vom Café benthe.mitte will nicht über die Einschränkungen in der Corona-Pandemie klagen. Sie setzt stattdessen auf einfallsreiche Verkaufsaktionen.
„Es gibt uns noch“, sagt Melanie Schulze. Aus den Worten der Gastronomin ist eine Portion Trotz herauszuhören. Die Betreiberin des Cafés benthe.mitte erträgt die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seit Monaten klaglos. Zwar leidet auch Schulzes Laden in Benthe unter Mindestabständen und Kontaktbeschränkungen. Ihr gelingt es aber immer wieder, mit einfallsreichen Verkaufsaktionen jede Menge Publikum für ihren Außerhausverkauf anzulocken.
An den Wochenenden bilden sich vor allem am Bratwurststand vor ihrem Café regelmäßig kleine Warteschlangen. „Wir klagen nicht, das ergibt keinen Sinn, weil niemand die Situation ändern kann“, sagt Schulze. Sie setze stattdessen weiter auf Kreativität. „Wir kämpfen tapfer gegen die Auflagen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie – und freuen uns über unsere tollen Kunden“, sagt die Gastronomin. Um sich vor dem Laden eine Bratwurst zu holen, ist Uli Mühlberger extra aus Hannover gekommen. Von einer Bekannten hat er erfahren: Vor dem Café werden Bratwurst, Pommes und Punsch zum Mitnehmen angeboten. „Deshalb habe ich einen Ausflug gemacht und freue mich jetzt auf die Wurst“, sagt er.
Der Ehemann der Gastronomin, Klaus Schulze, bestätigt den Erfolg der Aktion: Am vergangenen Wochenende seien rund 100 Bratwürstchen verkauft worden, berichtet er. Seine Frau ergänzt: „Inzwischen haben die Menschen gelernt, wie das mit dem Mindestabstand für den Verzehr funktioniert.“
Erfolgreich laufe auch ihre Aktion „Feinkostmarkt to go“: Die selbst gemachten Produkte wie Eierlikör, Essig und Stofftaschen sei sehr gefragt. Am 14. Februar will Schulze dann Valentinsherzkuchen anbieten. „Wir hoffen auf Lockerungen zu Ostern und wollen auch bald ein Fest mit unseren treuen und neuen Gästen feiern“, sagt Schulze.
Von Ingo Rodriguez / HAZ vom 10.02.2021